Leserbrief zum Bericht „Millionenklage am Hals“, WN 21.9.2007

 

Die Firma ABO Windkraft, die die fünf Windkraftanlagen in der Bauernschaft Buxtrup betreibt,

verklagt die Gemeinde Nottuln.

 

Zu dem Bericht darüber in den Westfälischen Nachrichten dieser Leserbrief:

 

 

Diesmal liegt der Fall anders: Die Verantwortlichen in Nottuln sitzen noch im Gemeinderat. Sie sind bekannt und sollten – kommt es dazu, dass die Gemeinde eine Millionen Euro Schadensersatz zahlen muss – auch dafür haften. Zumindest politisch. Dazu sind auch die zu zählen, die von außen immer wieder auf die Ratsentscheidung zur Windkraft Einfluss nahmen. Auf Teufel komm raus sollte Windkraft in der Gemeinde Nottuln verhindert werden. Nichts anderes war der Beschluss, die Windvorranggebiete drastisch einzuschränken und dann noch eine Höhenbegrenzung einzuführen. Jedes Mittel schien dabei recht. Um die Gesetzeslage scherte man sich dabei – das stellt sich jetzt möglicherweise raus - nicht. Hauptsache es wird keine Windenergie in Nottuln produziert. So wurde Nottuln in eine politische Sackgasse geführt mit einem möglicherweise weiteren finanziellen Fiasko. In der Ausschuss-Sitzung vom 10.03.2004 hat der Erstunterzeichner im Namen der SPD eindringlich davor gewarnt, durch eine weitere „Verhinderungsplanung“ Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe zu riskieren. Hierfür hatten CDU, FDP und UBG nur ein müdes Lächeln übrig und gingen, wie man heute weiß, ihren falschen Weg weiter. Als engagierte Bürger der Gemeinde Nottuln liegt uns das Wohl unserer Gemeinde sehr am Herzen und wir hoffen sehr, dass der mögliche Schadenersatzfall nicht eintritt.

Gott sei dank ist es um die so genannte Gegenwind-Initiative recht ruhig geworden. Seit dem Sturm Kyrill kann niemand mehr die Augen vor einer sich abzeichnenden Klimakatastrophe verschließen. Was eine „Verschandelung der Landschaft“ ist, kann jeder sehen, der ins Sauerland fährt oder auch nur in die Hohe Mark. Und die Wetterkapriolen gehen weiter. Derzeit steht der halbe afrikanische Kontinent unter Wasser. Nur Gegen-Positionen oder  gar eine Strafanzeige gegen den Bürgermeister – das ist keine zukunftsorientierte Politik. Wenn die vier neuen Anlagen in Nottuln gebaut sind, wird der gesamte Stromverbrauch der Nottulner Bürger bereits durch die Windkraftanlagen auf Nottulner Gebiet erzeugt werden. Darauf können wir stolz sein. Als regenerative Energien kommen dann noch die vielen Solaranlagen und die Biogasanlage dazu, die schon einen Teil des Gewerbestroms abdecken.  Nottuln hätte seine Hausaufgaben gemacht. Und kassiert noch Gewerbesteuer obendrein. Das ist doch was!

 

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Wienke

Robert Hülsbusch