Leserbrief zu dem Bericht „Windkraft: „Nein zu Anlagen in Schölling“, WN 3.10.2002

 

Wer keine Windanlagen vor der eigenen Haustür haben soll, der soll das sagen. Aber bitte nicht mit den alten Kamellen kommen, die nun schon seit Monaten immer wieder aufgetischt werden und immer wieder neu abgeschrieben werden. Die Technologie der modernen Windkraftanlagen hat sich enorm weiterentwickelt. Die Argumentation der Windgegner ist stehen geblieben.

Beispiel Disco-Effekt: Der Diskoeffekt spielt bei neuen Anlagen keine Rolle mehr. Die Flügel sind mattiert und reflektieren das Sonnenlicht nicht, sondern diffundieren dies.

Beispiel Schattenwurf: Auch der Schattenwurf bei Windanlagen ist heute zu vernachlässigen. Wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Abstände zur nächsten Bebauung kann der Schattenwurf nur ganz selten bei tief stehender Sonne eintreten; theoretisch etwa 30 Stunden im Jahr. Aber das passiert natürlich nur, wenn die Sonne dann tatsächlich scheint, wenn die Flügel sich dann tatsächlich drehen und wenn zufällig der Windmühlenkopf wegen des Windes gerade passend gedreht ist. Das wiederum passiert etwa in einem Fünftel der angegebenen Stunden. Für diesen seltenen Fall wird die Windmühle auf Abschalten programmiert.

Und so könnte es weitergehen. Weitere Sachinformationen über die neusten Entwicklungen im Windkraftbereich können nachgelesen werden auf www.prowindcoe.de .

Fehlt noch die Korrektur zur dem Argument: Nur 17 Prozent Effektivität.  Der Wind hat eine enorme Energieleistung. Wenn dann eine Anlage 17 Prozent davon in Senden-Schölling in umweltfreundlichen, CO2-freien Strom umsetzen würde, kann  das  sehr effektiv sein. Natürlich gibt es immer noch Standorte, die noch besser sind. Aber jedes Prozent zählt. Gefördert wird nur jede Kilowattstunde, die auch tatsächlich produziert wurde. Und jede Kilowattstunde Windstrom hilft CO2-Emissionen zu sparen. Was will man mehr?

Jetzt können die Gegner immer noch sagen: Nein, bei uns nicht! Ein möglicher Zusatz, der nach diesem Sommer eine neue Bedeutung erhalten hat, wäre denkbar: Nach uns die Sintflut!

 

Mit freundlichem Gruß

Norbert Wienke

Sprecher der Initiative „ProWindCOE“

Steinstr. 42

48301 Nottuln