Gute Gründe
für sauberen Strom
Wie das Münsterland von der
Energiewende
profitiert
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Jede Energie hat ihren Preis
Wir im Münsterland lassen uns nicht für dumm
verkaufen: Natürlich kommt Strom nicht nur aus der Steckdose. Irgendwo muss er
gewonnen werden. So hat jede Energie hat ihren Preis. Atomkraft zum Beispiel ist
bei der Gewinnung gefährlich und belastet auf Jahrtausende zukünftige
Generationen mit hochgiftigem Müll. Fossile Brennstoffe dagegen tragen den
Hauptanteil am Ozonloch. Öl, Gas und Kohle müssen aufwendig und teuer gewonnen
beziehungsweise importiert werden – und ihr Vorrat ist in naher Zukunft
aufgebraucht. Außerdem gibt es – wie bei der Atomenergie – bei zentraler
Erzeugung enorme Verluste bei der Durchleitung.
Es geht nicht nur um Ihre Stromrechnung
Eine Alternative zu Atom, Öl & Co.: die Sonne.
Solarzellen aber sind heute noch nicht konkurrenzfähig für den Massenmarkt,
weil sie immer noch sehr viel Geld kosten und die Technik erst in den letzten
Jahren in Richtung Alltagstauglichkeit getrimmt wurde. Und Wasserkraft? Sie
entsteht dort, wo der Mensch stark in die Natur eingreift – durch Stauseen
beispielsweise verlieren Natur und Mensch wertvollen Lebensraum. Auch in Flüssen
eingesetzte Turbinen arbeiten auf Kosten dort lebender Tiere und Pflanzen.
Auch Windkraft gibt es nicht zum Nulltarif
Und Windkraft? Auch die gibt es nicht zum Nulltarif.
Zum einen kosten die Anlagen Geld – mittlerweile lebt vom Windkraftanlagenbau
eine ganze Branche mit steigenden Arbeitnehmerzahlen. Zum anderen werden Flächen
verbraucht, wird Natur beeinträchtigt – für manches Auge auch im ästhetischen
oder kulturellen Sinne. Natürlich müssen diese Interessen der Menschen vor Ort
berücksichtigt werden. Es bleibt dabei: Strom hat seinen Preis – damit ist
nicht nur die Abrechnung Ihrer Stadtwerke gemeint.
Nüchterne Analyse statt Ideologie
Klar ist: Welche Energie auch immer von der Politik
gefördert wird – es wird immer Befürworter und Gegner bei jeder Entscheidung
geben. Wichtig dabei bleibt: Nüchterne Analyse der Argumente und der
wissenschaftlichen Expertenmeinungen sollten die Richtung angeben – und nicht
ideologische oder parteitaktische Überlegungen. Für uns Sozialdemokraten gilt:
Nur eine pragmatische Energiepolitik auf der Basis von Vernunft und von Gesprächen
mit allen Betroffenen ist eine gute Energiepolitik.
Die Sache mit der „Verspargelung“
Derzeit besonders in der Kritik: die Windenergie. An
vielen Orten des Münsterlandes haben sich Menschen gegen eine sogenannte
Verspargelung der Landschaft zusammengetan. Vor allem aus optischen Gründen
macht diese Minderheit deutlich auf wichtigen Landschaftsschutz aufmerksam.
Mitunter stehen aber auch parteitaktische und/oder wirtschaftliche Aspekte
hinter diesen Protesten. Andere Kritiker sehen durch Windkraftanlagen
Schlagschatten und Lärm als Gefahr, mancher verweist auf gefährdete Vögel und
verscheuchtes Wild.
Vernünftige Politik verhindert Auswüchse
Wir Sozialdemokraten verstehen uns in diesem
Entscheidungsprozess als Moderatoren. Bundes- und Landespolitik haben gute
Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass ökologisch und ökonomisch sinnvolle
Windkraftanlagen entstehen. Entscheiden müssen die Kommunen – sie haben die
notwendige Ortskenntnis, die politisch Verantwortlichen in Rat und Verwaltung
kennen häufig die Investoren persönlich.
Die alte Energiepolitik hat abgewirtschaftet
Die alte Energiepolitik belohnte die Multikonzerne
durch Milliardensubventionen in die Atomkraft – und schuf das Zwischenlager für
Atommüll in Ahaus. Die alte Energiepolitik hat die Abhängigkeit von Öl-, Gas-
und Kohleimporten so verstärkt, dass unsere Konjunktur auf den Weltmarktpreis für
diese fossilen Brennstoffe sehr nervös reagiert. Die alte Energiepolitik hat
die Umwelt – vor allem unser Klima! – angegriffen. In einer zweiten Stufe
greift sie indirekt über Umweltgifte die Menschen an.
Es wurde Zeit für eine Wende
Gute Antworten auf schwierige Fragen
Gegenüber der Windenergie gibt es Vorurteile. Manche
entspringen echter Sorge, viele sind parteipolitisch motiviert oder sollen die
alte Energiepolitik stärken.
Effizienz
Allein durch Windkraft könnte laut BUND/MISEREOR-Studie
fast der gesamte Strombedarf von 645 Mrd. KWh gedeckt werden. Was aber nicht nötig
ist. Denn senken wir zuerst unseren Verbrauch durch mehr Effizienz bei unseren
Verbrauchsgeräten, müssen wir nur 20–30 Prozent der Energie erzeugen, die
wir heute brauchen. Dafür wäre nur noch zehn Prozent des Windenergiepotentials
erforderlich.
Ersatzfunktion
Eine einzige 600-kW-Windkraftanlage ersetzt direkt
200 kW an Leistung in einem konventionellen Kraftwerk. Außerdem trägt sie
damit dazu bei, Großkraftwerke durch dezentrale Versorgungsstrukturen zu
ersetzen.
Landschaft
Windkraftanlagen stellen zwar einen Eingriff in das
Landschaftsbild dar. Aber bei einem Ausbauziel von 20.000 bis 30.000 Anlagen wäre
deren Störwirkung nur ein Bruchteil dessen, was heute von den über 184.000
Hochspannungsmasten (mit Höhen von 60 Metern und mehr) ausgeht.
Lärm
Die bestehenden Abstandsregelungen zu Siedlungen
stellen sicher, dass dort keine Belästigungen auftreten. Außerdem werden die
Anlagen mit dem technischen Fortschritt immer leiser. Und störend könnten die
Anlagen höchstens dann einmal werden, wenn bei Sturm die Windgeschwindigkeit
zunimmt. Gerade dann aber wird deren Geräusch vollends durch die noch stärkeren
Sturmgeräusche überlagert.
Vögel
Windkraftanlagen sind für Vögel gut zu sehen, sie
bergen keine heimtückischen Gefahren wie dies etwa bei Hochspannungsleitungen
der Fall ist. Zwar wurde beobachtet, dass Rast- und Brutplätze mitunter
verlagert wurden; getötete Vögel jedoch sind unter Windkraftanlagen nur äußerst
selten zu finden. Außerdem setzt bei den meisten Vogelarten eine Anpassung an
die Anlagen ein.
Kosten
Windkraft hat sich zu einer der rentabelsten Formen
erneuerbarer Energien entwickelt. Bei den Berechnungen der Stromwirtschaft
werden kostspielige Verteileranlagen wie Überlandleitungen und Umspannwerke
nicht mitberechnet. Würden zudem noch die volkswirtschaftlichen Folgeschäden
und sonstige Vergünstigungen der Energiewirtschaft mit einfließen, so wäre
die herkömmliche Stromerzeugung hoffnungslos ineffizient, daher unbezahlbar -
abgesehen davon, dass sie unverantwortbar ist.
(Quelle: www.juwi.de/juwi_Wind/Argumente.html)
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