Norbert Wienke

 

Leserbrief zum Bericht „Lärmschutz allein nur billiger Propaganda-Trick“, 8.8.02

 

 

Was die Initiative „Gegenwind“ als „Selbstbeschränkung“ bezeichnet ist eine „Erklärung der Planer, Betreiber und Hersteller von Windenergieanlagen im Bundesverband Windenenergie“.  Natürlich haben diese ein Interesse daran, dass Windenergie akzeptiert wird. Darf man übrigens einer Umfrage vom Institut für praxisorientierte Sozialforschung (Ende 1998) glauben, dann ist die Windenergie die Wunschenergie für 83 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Wenn man die Lautstärke der Windgegner nimmt, vergisst man dies manchmal.
Zur Lautstärke der Windenergie wird in der oben angeführten Erklärung noch einmal deutlich:

1.      Der Schall von Windkraftanlagen erreicht anders als z.B. bei Industriebetrieben nur bei starkem Wind, also nur sporadisch den maximalen Pegel.

2.      Entsprechend dem Stand der Technik besteht bei Windkraftanlagen die Schallemission ganz überwiegend aus den windinduzierten Geräuschen der Rotorblätter (Rauschen).
Diese Geräusche sind in der Charakteristik anderen vom Wind verursachten Umgebungsgeräuschen ähnlich.

3.      Die Geräuschemissionen treten nicht isoliert sondern zeitgleich mit den windbedingten Umgebungsgeräuschen auf und werden, von Sonderfällen abgesehen, von diesen Umgebungsgeräuschen überlagert. Dadurch werden die Wahrnehmbarkeit und die Störungsintensität gemindert.

Dennoch raten die Mitglieder des Bundesverband Windenergie diesen Geräuschemissionen Beachtung zu schenken und Messungen vorzunehmen. In ihrer Erklärung geben sie zudem Tipps für die Reduzierung von Geräuschemissionen, damit auch die kleinsten Störungen  – wenn möglich – vermieden werden. Grundlage müsse aber eine sachliche Aufklärung sein. In dem Zeitungsbericht von „Gegenwind“ werden wieder mal die alten Kamellen zitiert. In Präambel der Erklärung des Bundesverbandes heißt es dazu: „Die Aufklärung kann nicht in der Suggestion münden, es gäbe eine Energietechnik, die in der Steckdose anfängt. Auch wenn die erneuerbaren Energien den allergrößten Teil der Umwelt­schäden in der Energiewirtschaft vermeiden, bleibt ein Rest an ästhetischen und akustischen Wirkungen, die zugemutet werden müssen.“ Die Erklärung kann im vollen Wortlaut auf der Seite www.prowindcoe.de nachgelesen werden.

 

Norbert Wienke

Sprecher der Initiative „ProWindCOE“